Diese Seite ist Herrn Carl Cüppers gewidmet, der in Gimmersdorf als Lehrer in den 50-er Jahren wirkte und vielen damaligen Schülern heute noch in lebendiger Erinnerung ist. Unvergesslich ist ein Ausflug unseres Vereins in das Schulmuseum, bei dem Herr Cüppers eine “historische Schulstunde” gehalten hat. Die damaligen Schülerinnen und Schüler sassen wie einst in den kleinen und engen Schulbänken in der Museumsklasse und alle fühlten sich genau so wie damals. Herr Cüppers erklärte – wohl genauso wie damals – das Leben die Natur der Mehlschwalbe. … heute allerdings immer unterbrochen durch lustige persönliche Erinnerungen der “Schüler” die diese Schulstunde wohl nie nehr vergessen werden.

Herr Schulamtsdirektor a.D. Carl Cüppers verstarb am 24. September 2008 im Alter von 88 Jahren.

(c) Familie Cüppers

Zum Inhalt

Wenn Männer in die Jahre kommen, wo sie keine schlechten Beispiele mehr geben können, fangen sie an, gute Ratschläge zu geben. Der Autor kennt die Gefahr und hütet sich davor. Er erzählt, wie hilflos er in der einklassigen Schule begonnen und sein „Tränlein“ über seine Unfähigkeit vergossen hat. Vorbild war für ihn in der Hauptsache sein Vater. Mit unzureichender Ausbildung und schlechter Besoldung haben die alleinstehenden Lehrer in den überfüllten Klassen Bewundernswertes geleistet. Sie waren bildungshungrig und fleißig, spielten dem Herrn Pastor, die Orgel und übernahmen viele kulturelle Aufgaben. Wer will ihnen übelnehmen, dass sie gute Patrioten und trotz geistlicher Schulaufsicht auch noch treue Diener der Kirche waren?
Diese Zeit wird in vielen eigenen Alltagserlebnissen rund um die Schule in persönlich gefärbter Sprache dokumentiert. Aus Sicht der heutigen Zeit sind dabei auch die leidvollen Erfahrungen spannend und anrührend beschrieben.

Zur Schule aus der Kaiserzeit
Das hervorstechendste Merkmal der alten Schule ist die dominierende Rolle des Lehrers. Er steht am hohen Katheder, trägt den Stoff vor, lässt ihn nachsprechen, nachschreiben in Schönschrift und auswendig lernen. Er lobt und tadelt und besitzt eine unvorstellbare Autorität. Es klingt unglaublich, dass Lehrer Einstellungen von Kolleginnen abgelehnt haben, wegen Mangel an geistiger und körperlicher Reife. Das Lehrerinnenzölibat verbot die Heirat. Für diese Stellung der Lehrerin stehen im Buch die aussagekräftigen Erzählungen über Fräulein Roggendorf. In der heutigen Museumsschule in Bergisch Gladbach Katterbach und im Bensberger Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe lassen wir diese Zeit wieder lebendig werden. Dabei können Kinder und Erwachsene auf Wunsch an einer Historischen Schulstunde teilnehmen und die sozialen Tugenden der Unterordnung, des Gehorsams und des Fleißes nachhaltig empfinden. 

Über den Autor:

Carl Cüppers (c) Familie Cüppers

Carl Cüppers, geboren 1920, lebte seit 1961 in Bergisch Gladbach; wo er 20 Jahre als Schulrat wirkte. Bei der Auflösung aller 20 einklassigen Schulen im Rheinisch Bergischen Kreis rettete er als kenntnisreicher Organisator und Pädagoge alles das, was die überfleißigen Reformer in die Müllcontainer warfen, und was nach seiner Meinung kulturgeschichtlich wertvoll war. Dieser Schatz bildet die Grundlage der musealen „Sammlung Cüppers“, die im ältesten noch erhaltenen Schulgebäude in Bergisch Gladbach untergebracht ist.
Erschienen ist das leider vergriffene Buch in der:
Rass’sche Verlagsanstalt GmbH
Bergisch Gladbach

Das Schulmuseum Bergisch Gladbach (Sammlung Cüppers) eröffnete im Januar 1990 seine Pforten. Damit wurde ein Projekt Wirklichkeit, dessen Anfänge auf eine Privatinitiative zurückgehen.
In den 60er Jahren begann Schulrat Cüppers, schulgeschichtliches Material zu bewahren, zunächst noch ohne die Absicht, damit einmal eine Sammlung oder gar ein Schulmuseum aufzubauen. Doch da die tiefgreifenden Veränderungen im Schulwesen, insbesondere die Auflösung der vielen, kleinen, traditionsreichen Dorfschulen, altes Schulinventar entbehrlich und unzeitgemäß werden ließen, wurde aus dem gelegentlichen Bewahren rasch ein gezieltes Sammeln.